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Wir planen erst 2025 den nächsten Wurf.

 

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Wie alles begann...

 

Paul eine Liebe meines Lebens

 

Ein Dackel musste also her und natürlich sollte er von guter Herkunft sein. Also im 1a Zustand versteht sich. Mein Mann Olli und ich machten uns auf die Suche nach dem besagten Wesen. Wir forschten im Internet und in Zeitungen nach Dackelwelpen, aus der nahe gelegenen Umgebung. Nach nicht allzu langer Zeit wurden wir fündig und stießen auf ein kauziges altes Züchterehepaar und ihre Kurzhaar – Teckelzucht "vom Russee". Mit großer Freude darüber machten Olli und ich uns auf den Weg zu Ihnen in der Hoffnung fündig zu werden. Dort angekommen wurden wir von einer ganzen Bande quirliger Dackel in verschiedenen Ausführungen und Farben in Empfang genommen. Was für ein Treiben. Nach einem kurzen Gespräch zeigten uns die beiden Alten ihre so geliebten Kurzhaardackelwelpen im Zwergenformat. Es reicht ja nicht aus, daß ein Dackel eh schon von kleiner Statur ist, nein es gibt immer noch Steigerungsformen. Sie führten uns in ein kleines Holzhäuschen, in dem die Racker ihr eigenes Reich mit Heubett und Rotlichtlampe hatten. Alles zum Wohle des Dackels.

Sieben kleine Würmer wuselten nun freundlich und aufgeregt um uns herum und ich stand mittendrin. Sichtlich berührt hockte ich mich hin und hatte nun ihre volle Aufmerksamkeit über das was da wohl kommen möge. Es kam mir so vor, als buhlten sie um meine Gunst, bitte nimm doch mich. Völlig überwältigt von den kleinen, süßen Kreaturen gab ich mich völlig den Moment hin und ließ jedes knabbern, lecken und stupsen wohlwollend über mich ergehen. Das ist genau einer von diesen Momenten im Leben, von denen man ewig gut hat und sich immer wieder gerne in Erinnerung ruft. Es war absolut perfekt, eine reiner Moment der Glückseligkeit, aber nun sollte es ja auch weiter gehen. Wer die Wahl hat, hat die Qual. 14 kleine Knopfaugen hatten meine volle Aufmerksamkeit und warteten gespannt auf den nächsten Schritt.

Klar war, es soll ein Rüde sein und er soll Paul heißen. Dieses kleine braune Welpenknäuel bestand aus fünf Mädeln und zwei Jungs. O.k, das engte die Auswahl auf natürliche Weise ein, aber jetzt mal unter uns, ich wäre auch schwach geworden, wenn nur Mädels zur Auswahl gestanden hätten! So, nun waren da also die zwei frechen Jungs, von denen wir uns einen aussuchen sollten und wollten. Beide absolut unterschiedlich vom Wesen und auch von den Größenverhältnissen. Dann ging alles ziemlich schnell, denn ich hatte mich schon in den kleineren von Beiden verliebt.

Ja, ich weiß jeder Hundekenner rät von den Kleinen ab, angeblich sind sie minderwertig und bekommen bestimmt gesundheitliche Probleme und überhaupt bevor man einen neuen Welpen oder Hund mit nach hause nimmt sollten sich beide Parteien, Hund und Halter, durch mehrere Besuche im Vorfeld, langsam aneinander gewöhnen. Familie Sachse, das sind wir, ist natürlich was diese Dinge betrifft, absolut beratungsresistent. So sei es also, wir haben uns für den Kleinen entschieden der dieser Zeit auf den Namen Vokal getauft wurde, da er aus einem V - Wurf stammt. Oh Gott, Vokaaaaal wie kann man nur, das ist doch kein Name, ich würde meinen Hund doch auch nicht Konsonant, Pünktchen oder, Komma-Strich nennen.

Für dieses Problem hatten wir die Lösung ja schon im Vorfeld parat, die da der Name „Paul“ war und dabei blieben wir. Inzwischen hatte Paul es sich auf meinem Arm bequem gemacht, begutachtete mich, unterzog mich einer gründlichen Hundewäsche mit seiner langen, rauen Zunge und blies mir dabei seinen warmen Atem entgegen der noch nach Muttermilch roch. Jetzt hätte die Welt über uns zusammenbrechen können, wir zwei waren uns einig und von nun an war Paul unser neues Familienmitglied. Juhu! Wir ahnten natürlich nicht, was dieser Kerl uns so an Eigenheiten bescheren würde. Angekommen im neuen Heim, wurde erstmal das neue Domizil unter die Hundelupe genommen und die beiden Artgenossen in Dackelmanier begrüßt. Die erste Runde wurde erfolgreich bestanden und das neue Rudel hat mit der Zeit zusammengefunden und die Rangordnung wurde geklärt. Toll, alles super.

Klein Paul entwickelte sich ziemlich schnell zu meinem persönlichen Favoriten, schlief im Bett, durfte auf die Couch und man lies ihm auch sonst so einiges durchgehen. Jeder Hundetrainer hätte hier die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, das ist mir bewusst, aber Paul konnte ich nicht widerstehen. Dieser intensive, herzerweichende Dackelblick, die langen weichen Ohren, das schöne, kurze, braune Fell, wie soll man da standhaft bleiben. So kam es wie es kommen musste, dass sich Pauls Erziehung anfangs etwas schwierig erwies. Logisch, denn ein Dackel hat richtig was drauf, da wäre als erstes der enorme Jagdtrieb für den sie natürlich gezüchtet werden, also wurde die nähere Umgebung sofort auf potentielle Jagdopfer abgescannt und ein großer Reichtum tat sich auf.

Pauls Paradies, Pferde, Esel, Ziegen, Schafe, Kaninchen und und und, dabei war es egal dass diese Tiere Paul deutlich überlegen waren. Bei jeder Gelegenheit die sich bot, riss Paul aus und ging auf die Jagd und am liebsten tat er das auf der 50 m entfernten Pferdekoppel, da konnte man so einfach unter dem Zaun durch. Jetzt war Paul in seinem Element, mit lautem Getöse, aber einen Sicherheitsabstand einhaltend immer um die Pferde rum, die sich nicht wirklich für ihn interessierten. Nebenbei gab es dann als Snack einen Pferdeapfel, der im Speiseplan nicht zu verachten ist. Hhhhmm lecker! Dann wurde das Treiben fortgesetzt und fand kein Ende, mir blieb jedes Mal nichts anderes übrig, als über das Gatter zu klettern, dabei mit dem Fuß umzuknicken und mich durch Berge von Pferdeäpfeln und Matsch bis zu Paul durch zu kämpfen. Paul bemerkte mich natürlich und verwandelte die ganze Aktion für sich in ein lustiges „Fang mich doch Spiel“, haha selten so gelacht. Zuschauer und Spaziergänger hatten an mir ihre wahre Freude, wenn ich fluchend auf der Koppel Paul hinterhergejagt bin. Das Sportpensum für diesen Tag war auf jeden Fall gedeckt. Aber irgendwann mit genug Durchhaltevermögen kam ich dann zum Zug, hab ihn geschnappt und auf den Arm genommen, damit er nicht wieder ausbüxt. Als Krönung des Ganzen hatte Paul sich mehrfach in den Pferdeäpfeln gewälzt so dass jetzt auch noch ein Hundebad anstand.

Glücklicherweise ist er nicht viel größer als ein Suppenhuhn und wiegt auch nur sechs Kilo, ziemlich handlich, das macht die ganze Sache einfach.

Dieses Spiel wiederholte sich etliche Male, bis er so um und bei drei Jahre alt wurde. Die magische Zahl, pubertierender Junghund wird erwachsen, endlich. Halleluja! Von nun an fruchteten auch meine Erziehungsversuche, ich konnte Paul ohne Leine führen und er nutzte nicht mehr jede Gelegenheit um auszureißen. Man darf hierbei nicht vergessen das Dackel sehr intelligent und eigensinnig sind, das bekommt man regelmäßig zu spüren. Paul entwickelte sich von nun an großartig, er hörte, war lern bereit und entdeckte eine neue Leidenschaft, das Schwimmen. Jeder der einen Dackel schon mal beim Schwimmen beobachtet hat ist fasziniert von dieser lustigen Vorstellung. Er hat sowieso schon viele Pluspunkte durch seine winzige Größe, das weckt in jedem den Beschützer Instinkt. Paul ist absolut verrückt nach Wasser, ich werde von ihm jedes Mal genötigt endlich den Ball ins Wasser zu werfen, damit er sich todesmutig in die Fluten stürzen kann um ihn mir wieder zu bringen. Sein kleiner, dünner Schwanz ragt dabei kerzengerade wie eine Antenne aus dem kühlen Nass, es erweckt den Eindruck dass er ihm als Steuerinstrument dient.

Da sein Brustkorb schwerer ist als sein Hinterteil, liegt er im Wasser vorne tiefer und sein kleiner knackiger Po wird automatisch etwas höher gedrückt, das Ganze ergibt schon ein komisches Bild. Seine Leidenschaft für diese sportliche Betätigung ist einfach unglaublich und ich genieße jede Sekunde voller Lebensfreude und Begeisterung für dieses ulkige Treiben.

Nicht außer Acht zu lassen ist natürlich Pauls riesiges Kuschelbedürfnis. Es gibt Rituale die strikt eingehalten werden müssen oder ich werde solange penetrant mit Nasenstupsern attackiert, bis er endlich zum Zug kommt. Das schlimme ist, dass dieses Einfordern auch noch so niedlich ist und man sofort alle Erziehungsregeln und Konsequenz aus seinem Repertoire streicht.

Paul kann hier sogar als Schmuckstück dienen, er schmiegt sich nämlich wie eine Perlenkette um den Hals, sehr kleidsam. Wie zu vermuten ist schläfst er nachts natürlich in meinem Bett unter meiner Decke, eng an meinen Bauch gekuschelt. Das gehört einfach dazu, ich würde es wahnsinnig vermissen, denn es gibt auch mir ein großes Gefühl an Zuneigung und Geborgenheit. Wozu all die Regeln wenn einem dadurch diese wertvollen Momente versagt bleiben. Ich würde alles wieder genauso machen, jeder Erziehungsfehler hat sich gelohnt, denn Paul ist dabei er selbst geblieben. Kleine Hosenbein- Zwickattacken bei Menschen die seiner nicht würdig sind, seien ihm verziehen. Dieser kleine Zwergdackel hat im Sturm mein Herz erobert. Er ist jetzt sechs Jahre alt und ich hoffe, dass ich noch viele von diesen schönen Momenten mit ihm erleben darf. Ich wünsche allen Dackelbesitzern das ihr tierischer Begleiter ihr Herz genauso erfüllt wie Paul das Meine. Ich bin froh und dankbar für jede Minute die ich mit meinem Paul verbringen darf.

 

Babett Sachse

22. Juni 2012